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Die Bahnschranke

Bei herrlichem Wetter entschliesst sich Cécile einen langen Spaziergang zu machen. In erster Linie um den Kopf frei zu kriegen, denn das Gedankenkarussell beschäftigt sie schon seit Tagen… es geht um nichts Wichtiges, aber es nervt!

Als Cécile auf dem schmalen Weg, der an einem Bach entlangführt, ankommt, beschliesst sie, sich eine Weile auf eine Bank zu setzen, die mit einer tollen Aussicht auf die Berge. Sie setzt sich um bewusst zu atmen und sich der Landschaft zu öffnen. Das tut so gut - und nach einer Viertelstunde setzt sie ihren Spaziergang in einer besseren Verfassung fort.

Diese kurzen Momente ändern ihren Blick auf die Umgebung jeweils völlig und auch ihre Schritte fühlen sich um vieles leichter an! Cécile beobachtet ein paar Vögel, sieht eine Katze auf der Jagd und atmet die angenehme und milde Luft ein…

Nach einiger Zeit kurz nach einer leichten Steigung sieht sie vier Kinder die vor dem Haus spielen - zwei Jungen im Alter von sechs oder sieben Jahren die mit Spielzeugautos spielen, ein etwas jüngeres Mädchen, das die beiden beobachtet und ein kleiner zwei oder dreijähriger Junge, der auf seinem Bobby Car sitzt und versucht sich vorwärts zu bewegen…

Cécile beobachtet die vier und realisiert, dass keins der drei älteren Kinder sich um das jüngste Kind kümmert, obwohl der Bahnübergang nicht mal zwei Meter von ihnen entfernt ist!

Cécile fixiert den kleinen Jungen, sie ist völlig in der `Sorgen – Energie’ und nähert sich gleichzeitig der Schranke… bumm… Cécile stösst sich den Kopf an der Schranke, die sich nach unten bewegt, ohne dass Cécile es bemerkt, geschweige denn das Signal wahrgenommen hatte.

Uff, Glück gehabt! Sie hält sich den Kopf und atmet einige Male tief und bewusst und plötzlich realisiert Cécile den Grund für ihre schmerzhafte Erfahrung.

Die Tatsache, dass sie sich um die Situation des kleinen Jungen gesorgt hatte, der vermutlich die Gefahr kennt, da er selbst nahe am Bahnübergang lebt, hatte Cécile regelrecht in die Sorgen – Energie hineingesaugt und genau jetzt erinnert sie sich an eine Aussage von ADAMUS: « Habe Mitgefühl und die Welt wird Mitgefühl mit dir haben. Aber wenn du versuchst die Welt zu ändern, dann wird die Welt versuchen dich zu ändern ». Cécile ist sich bewusst, dass der Mensch Probleme hat diese Sichtweise anzunehmen, um so dankbarer ist sie für ihre Erfahrung!

Glücklicherweise war der Schlag auf den Kopf nicht so schlimm und Cécile ist sogar in der Lage die Kinder anzulächeln, die ihren « Unfall » natürlich beobachtet hatten.

Auf ihrem verbleibenden Spaziergang versucht Cécile zu ihrem Zustand vor dem Unfall zurückzufinden, indem sie bewusst atmet und ein Lächeln ihr Gesicht erhellt …

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