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Wichtig ist es zu erlauben…

Einmal mehr hat Helene entschieden ihre Eltern auf der anderen Seite des Bodensees zu besuchen. Als sie ihnen ihren baldigen Besuch ankündigt, sieht sie sich gleichzeitig den Fahrplan an und alles ist wie gehabt. Sie kauft ihre erste Klasse Fahrkarte und kümmert sich nicht weiter darum.

Zwei Tage vor ihrer Abreise, entscheidet sich Helene nochmals den Fahrplan zu prüfen, aber er ist nicht mehr so wie sonst…? Statt zweimal muss sie wegen Bauarbeiten dreimal umsteigen und beim zweiten Mal hat sie dazu nur 6 Minuten Zeit!

Ihr Verstand reagiert sofort gestresst, denn wenn sie die Fähre verpasst, verkürzt sich ihr Aufenthalt um eine Stunde, und dann lohnt es sich schon fast nicht mehr nur für die paar Stunden hinzufahren…! Plötzlich wird ihr bewusst, dass ihre Reaktion das Gegenteil von dem auslösen würde was sie vorhatte zu erleben – nämlich einen schönen Tag mit ihren Eltern, im Hier und Jetzt, nichts Anderes.

Helene legt sich also hin um ein wenig zu atmen und sofort fühlt sie den Aspekt, der ihren Zustand ausgelöst hatte. Puh, es dauert einige Minuten um ihn zu integrieren, aber danach fühlt sie sich erleichtert und kann das Vorhaben/ihre Reise wieder beiseitelegen.

Am Samstag erwacht Helene vor dem Wecker, steht sofort auf und denkt sich, dass sie so mehr Zeit haben würde um sich vorzubereiten. Allerdings schaut sie bei jeder Gelegenheit auf die Uhr und fühlt sich immer mehr gestresst, bis sie entscheidet «zu erlauben» und danach dehnt sich die Zeit wieder aus…!

Helene kommt pünktlich am Bahnhof an und trifft dort eine Bekannte, die mit dem gleichen Zug fährt und so erzählen sie sich gegenseitig ein paar Begebenheiten aus ihrem Leben. Als sie am nächsten Bahnhof beide umsteigen, fahren sie in entgegengesetzter Richtung weiter. Helene steigt diesmal in die erste Klasse, wo praktisch keine Passagiere sind und sie entscheidet sich ein wenig mit Musik zu atmen und das herrliche Grün der Frühlingslandschaft zu geniessen.

Beim nächsten Umsteigen muss Helen sich beeilen, trotzdem findet sie das Restaurant im Zug gerade nochrechtzeitig vor der Abfahrt – es ist natürlich voll belegt, aber sie findet einen Platz gegenüber einem Mann der in sein Handy «vertieft» ist…! Der Kellner ist sehr beschäftigt und als er endlich zu ihr kommt, gibt es kein Croissant mehr. Er macht ihr zwei Vorschläge, den ersten versteht Helene nicht, aber dass es Panettone gibt, versteht sie und bestellt…mmmh das ist mit Rosinen!

Danach setzt sie sich ins Abteil und reist gemütlich weiter. Als sie bei ihren Eltern ankommt, muss sie feststellen, dass es vieles gäbe worüber sie nachdenken könnte, aber wie beschlossen, bleibt sie im Hier und Jetzt und atmet bewusst, wenn sie es als notwendig erachtet. Sogar bei dem Vorfall, als sie die Zuckervorratsdose fallen lässt, schafft sie es ihre Mutter mit ihrem Lachen anzustecken…!

Die Rückreise erscheint ihr immer länger als die Hinreise, aber alles funktioniert perfekt und Helene ist zufrieden mit ihrer neuen Erfahrung, die sie in ihrem täglichen Leben genauso «verwenden» kann…!

 

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