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Und wieder ein Aspekt...

Evelyne lebt seit einiger Zeit allein in ihrem Haus und kommt eigentlich ganz gut damit zurecht. Natürlich gibt es Tage, an denen sie sich mehr aufraffen muss um etwas zu unternehmen… abgesehen von Spaziergängen im Wald. Heute ist das Wetter mal wieder schlecht – aber eigentlich ist das für sie kein Problem.

Evelyne sitzt in ihrer Küche und frühstückt, als das Telefon klingelt. Es ist die Mutter ihrer Schwiegertochter und sie zögert kurz, aber ja, es ist Familie…! Sie unterhalten sich eine Weile über «unwichtige» Dinge, als sie Evelyne plötzlich fragt, ob sie nicht Lust hat mit ihr Mittagessen zu gehen!?

Uff, denkt Evelyne, möchte ich das? Gut sie hatte nichts geplant, auch noch nicht überlegt was sie sich kochen wollte… nun, schliesslich sagt sie JA. Das wird schon ok sein, du musst nur ERLAUBEN, sagt ihr Verstand.

Sie treffen sich um 12:00 Uhr vor dem Restaurant in der grösseren Stadt in ihrer Nähe. Evelyn kennt das Restaurant und weiss recht schnell, was sie essen will. Alles gut, denkt sie. Natürlich muss man sich unterhalten, wenn man zu zweit essen geht und Evelyne entscheidet hauptsächlich zuzuhören, ohne selbst viel zum Gespräch beizutragen… das Essen kommt und Evelyn entscheidet es zu geniessen.

Beim Espresso kommt dann plötzlich ein nicht so angenehmes Thema auf und Evelyn fühlt sofort, dass es etwas in ihr auslöst…aber die Tatsache in einem Restaurant zu sitzen, lenkt sie davon ab, wahrzunehmen was es ist!

Jede bezahlt ihre Rechnung und sie ziehen ihre Mäntel an, um noch einen kurzen Umweg bis zum Auto zu laufen, als Evelyn das Gefühl hat kaum noch atmen können.

Sehr langsam gehen sie nebeneinander her, Evelyn konzentriert darauf, genug Luft zu kriegen/bekommen, ohne dass sie in die Opferenergie driftet, was womöglich noch ein weiteres Thema aufkommen lassen würde…

Sie verabschieden sich und Evelyn fährt auf dem kürzesten Weg nach Hause, immer noch in diesem Zustand, der sie daran hindert, tief und bewusst zu atmen! Zuhause angekommen zieht sie ihre Schuhe und ihren Mantel aus, trinkt ein Glas Wasser und geht nach oben, um sich auf’s Bett zu legen.

Im Liegen geht das Atmen schon ein wenig leichter und Evelyne bittet den Aspekt der die Atemnot ausgelöst hat, zu ihr zurückzukehren… sie atmet tief in ihren Bauch, lässt beim Ausatmen bewusst los, als plötzlich eine grosse «Ladung» Trauer hereinkommt und ihr Tränen in die Augen schiessen. Auch der Druck auf den Brustkorb wird intensiver - Evelyn weiss, dass sie jetzt ganz bei sich bleiben muss, weiter atmen, sich nicht von dem Gefühl übernehmen lassen darf, sondern es integrieren – Atemzug für Atemzug, kehrt es zu ihr zurück!

Als das Gefühl verschwunden ist, wird es angenehm wohlig in ihr und um sie herum…! Evelyn atmet noch ein paar Minuten weiter und setzt sich dann auf, lächelt und entscheidet, egal ob es regnet oder nicht, noch einen Spaziergang in ihrem geliebten Wald zu machen.

 

 

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