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Ich werde krank - Warum ?

Myriam hatte zwei kleine Kinder. Ihr Sohn ging in die Vorschule und ihre Tochter war noch bei ihr zu Hause. Ihr Ehemann hatte eine Arbeitsstelle die ihn sehr in Anspruch nahm, weswegen Myriam allein für Haushalt und Kinder verantwortlich war – so wie es den meisten Frauen zu dieser Zeit erging.

Natürlich wurde ihr Sohn manchmal krank - Schnupfen, Erkältung, Husten, Durchfall oder sogar Grippe und seine Schwester erwischte es natürlich anschliessend meistens auch!

Leider hatte Myriam keine Familie in der Nähe und so musste sie sich allein um alles kümmern und wenn die Kinder dann auch noch krank waren, strengte sie das sehr an. Kaum waren die Kinder wieder gesund, erwischte es sie… unbewusst hoffte sie, dass sich ihr Mann etwas mehr um den Haushalt und/oder die Kinder kümmern würde. In Wirklichkeit aber begab sie sich in die Opferrolle um seine Aufmerksamkeit zu erhalten!

An einem Donnerstagvormittag ging Myriam wie sonst auch, auf den Markt um einzukaufen. Zufällig traf sie dort eine Freundin, die sich ihr aber nur zögernd näherte. Sie erklärte ihr, sie hätte die Grippe und es wäre besser sich nicht zu umarmen! Myriam hatte natürlich Verständnis und sie sprachen einen Moment mit Abstand über das Wetter, die Kinder… und wünschten sich zum Abschied einen schönen Tag.

Auf dem Weg zum Gemüsestand fing Myriams Verstand an zu plappern und fragte sich, was denn so die Symptome einer Grippe wären?... Und als Antwort fühlte sie sofort das Kratzen im Hals, leichten Schüttelfrost und sie bekam schwere Beine… !

Schlagartig wurde Myriam bewusst, dass sie dabei war sich ganz alleine die Grippe zu kreieren…, sie nahm einen tiefen, bewussten Atemzug und sagte ihrem Körper bestimmt und fest, dass sie jetzt ganz sicher NICHT krank werden wollte – und gleichzeitig wurde ihr in diesem Moment bewusst, dass ihr die Opferrolle nichts brachte. Sie musste lernen sich um sich selbst zu kümmern, indem sie sich ein Bad gönnte, ein Buch las, statt fernzusehen, etwas Einfaches zum Essen machen, ohne deswegen gleich ein schlechtes Gewissen zu haben usw.

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